Spielermünzen
Die Münzen des Spielers
Schon lange ist es Brauch, dass einem sterbenden Spielmann ein letztes Würfelspiel um sein Leben zusteht. Elya Mikhaylo Salgado, "das Wiesel" genannt, war allerdings nicht nur einer der wenigen, die ein solches Spiel jemals gegen eine Glücksgöttin gewonnen hätten, sondern wohl auch der Einzige, der dreist genug war, eine Rückrunde mit erhöhtem Einsatz anzubieten, "damit die Glücksgöttin ihr Gesicht wahren könne" und dabei auch noch ein zweites Mal beschissen hat. Er wünschte sich einen reichen Schatz an Münzen nach seinem Vorbild, stets gute Stimmung mit Tanz und Musik und eine schöne Heimat für seine Familie. Die Göttin hielt sich zwar an ihr Wort, verfluchte Elya Mikhaylo aber weil sie sich betrogen fühlte. So wurde die neue Heimat zwar geschaffen, doch seine Familie sollte ewig als fahrendes Volk umherreisen und ihr wahres Zuhause suchen und dabei die Freude, für die sie fortan die Talente in die Wiege gelegt bekamen und die Münzen die Elya Mikhaylo wie versprochen erhalten hatte dabei unter die Völker bringen.
Die Münzen des Spielers haben abgesehen davon, dass man mit ihnen im Besitz viel glaubhafter behaupten kann, gegen einen Salgado gewonnen zu haben, den Vorteil, dass der Mann, der aus allem ein Spiel machte, tatsächlich als Vorbild für die Münzen verwendet wurde. Nicht nur ist er seinem Spitznamen "das Wiesel" entsprechend auf jeder Münze verewigt, die Münzen selbst sind Grundlage für das ein oder andere Spiel. Die sechseckige Form und die Punkte und Dreiecke an den Rändern erlauben dem geneigten Spieler eine Vielzahl von Spielen. Die wohl einfachste Variante besteht darin, dass drei Spieler je eine Münze verdeckt an einer der Spitzen zusammenschieben und anschließend eine Vorhersage treffen. Schon hier gehen die möglichen Variationen auseinander. Jeder schätzt die Gesamtzahl von Punkten und Dreiecken dort, wo die drei Spitzen sich aneinander fügen, wer die richtige Zahl tippt/am dichtesten dran ist gewinnt die Münzen. Es könnte aber auch darum gehen, ob Punkte oder Dreiecke überwiegen. Sechsecke sind abgesehen davon (vielleicht neben Quadraten) die geeignetste Form um eine lückenlose Fläche zu legen. Damit lässt sich mit genügend Münzen, ein richtiges Spielfeld bauen. Vielleicht erst nach und nach und man darf nur Punkte an Punkte und Dreiecke an Dreiecke legen, bis einer nicht mehr kann, vielleicht von Anfang an als eine Art Karte, auf der mit Spielfiguren gezogen werden kann. Mit mehr Münzen wächst das Potential für mehr Spiele natürlich ungemein. Eine wahre Spielerseele hält hier das Werkzeug für viele neue Spiele in Händen.
Auch ein Orakel haben die Münzen des Spielers bereits in sich. Man muss nur eine Handvoll Münzen werfen. Bei wem viele Wiesel landen, dem bedeuten diese großes Glück. Wenn ein Wiesel dabei auf eine Geldbeutel-Münze blickt, bezieht sich das Glück aufs Geld, bei einem Blick auf die Musikerin und Tänzerin auf Freude oder Liebe und bei einem Blick auf den Vardo das Erreichen eines angestrebten Zieles. Auch die Deutungen von aneinandergrenzenden Punkten und Dreiecken ist nicht zu unterschätzen...
Auch wenn die Familie angeblich noch einen kleinen Teil des Schatzes in ihrem Besitz hat ist der Großteil der Münzen bereits in aller Welt verstreut und wenn ihre Besitzer aufeinander treffen kommt es häufig zu Spielen, um den eigenen Vorrat zu vergrößern und es soll wahre Sammler der Spielermünzen geben...
(3.Platz im Münzwettbewerb)
Status: aktiv
Zurück zur Sammlung
(377||)